Die Hamburger Täter
»Bis heute sind die Euthanasie-Morde in Hamburg ungesühnt«
Dietrich Kuhlbrodt 1983, Staatsanwalt am Hamburger Landgericht,
zuständig für die Verfolgung von NS-Verbrechen
Dr. Friedrich Knigge (1900–1947)
1941-1943 Leiter der Kinderfachabteilung Langenhorn,
1943-1945 Ärztlicher Direktor des Allgemeinen Krankenhauses Langenhorn
Verfahren wg. Kindertötungen wurde nicht eröffnet, verstarb 1947
Dr. Wilhelm Bayer (1900–1973)
1934-1945 Leiter des Kinderkrankenhauses Rothenburgsort,
1940-1945 auch verantwortlich für die Kinderfachabteilung Rothenburgsort
Verfahren wg. Kindertötungen wurde nicht eröffnet, praktizierte bis in die 1960er-Jahre als Kinderarzt
Dr. Gerhard Kreyenberg (1899–1996)
1931-1945 Leitender Oberarzt der Alsterdorfer Anstalten
praktizierte ab 1952 wieder als niedergelassener Arzt und hatte bis 1963 Belegbetten im Ev. Krankenhaus Alsterdorf.
Pastor Friedrich Lensch (1898–1976)
1930-1945 Direktor der Alsterdorfer Anstalten:
Verfahren wegen Beihilfe zum Mord wurde 1974 nicht eröffnet, war bis 1963 Pastor in Othmarschen
Dr. Kurt Gerhard Struve (1902–1986)
1939-1944 Leiter der Allgemeinen Verwaltung der Gesundheitsbehörde Hamburg, verantwortlich für die Organisation der »Euthanasie« in Hamburg
1950 Wiedereinstellung in die Hamburger Verwaltung, bis 1970 Senatsdirektor im Planungsstab der Senatskanzlei, Einstellung des Verfahren 1974 wegen. Nichtverhandlungsfähigkeit
Dr. Friedrich Ofterdinger (1896–1946)
1933-1938 Präsident der Gesundheits- und Fürsorgebehörde Hamburgs mit dem Titel »Senator«,
1938-1945 hauptamtlicher Beigeordneter für die Gesundheitsverwaltung in der Gemeindeverwaltung der Hansestadt Hamburg, zusätzlich 1939-1945 Generalkommissar für das Gesundheitswesen in Hamburg
verstarb 1946 während der Internierung
Oskar Martini (1884–1980)
1936-1938 Präsident der Wohlfahrtsbehörde,
1938-1945 Beigeordneter für die Sozialverwaltung mit dem Titel »Senator«
Bis Oktober 1945 Mitglied des von den Briten ernannten Senats, zuständig für die Sozialverwaltung, später Pensionär
Hintergrundtexte zum Lern- und Gedenkort Langenhorn
DIE VORGESCHICHTE DER »EUTHANASIE«